Das Wort Gunnung bedeutet auf Indonesisch Vulkan und davon gibt es auf Java eine ganze Menge. Nachdem wir in Jogja bereits den Merapi besucht hatten, lagen noch die Vulkane Bromo und Ijen auf unser Route gen Bali.
Normalerweise ist der Gunnung Bromo ein sanft schlummernder Riese in einer uralten Caldera, aus der er als einer von drei neueren Vulkanen herausragt. Seit Dezember ist er aber sehr aktiv und hat seitdem die Ebene mit einer meterhohen Ascheschicht überzogen. Laufend stößt er neue Asche aus und diese sorgt nicht nur dafür, dass Besuchern der normalerweise prächtige Sonnenaufgang getrübt wird, sondern auch dass die Bauern in den umliegenden Dörfern mit Missernten rechnen müssen und der lokale Tourismus fast zum Erliegen gekommen ist. Nach dem verhangenen Sonnenaufgang auf dem Calderarand fuhren wir in die Ebene hinab und wanderten, an einem von der Asche zugewehten Hindutempel vorbei, in die Mondlandschaft rund um den Vulkan, in der man sich fühlt wie in einem Science Fiction Film. Da der Wind günstig stand, konnten wir bis an den Kraterrand hinauf und schauten von dort direkt in den Schlund des unter einer Art Atemgeräuschen schwarze Wolken ausstoßenden Monsters – sehr beeindruckend und irgendwie unheimlich.
Vom Bromo ging es weiter zum Ijen Vulkan, in dessen Krater ein türkis schimmernder See einen herrlichen Kontrast zum blauen Himmel und den gelben Schwefelwolken bildet, die der Berg ausstößt und die an den Kraterrändern kondensieren. 300 Männer leisten hier jeden Tag unter unglaublichen Arbeitsbedingungen Schwerstarbeit: Mit Brechstangen und Schaufeln hacken sie den Schwefel ohne Atemmasken unter Schnaufen und Husten von den in die heißen nach faulen Eiern stinkenden Dämpfe eingehüllten Felsen und tragen ihre bis zu 120 Kilo schweren mit Schwefel gefüllten Körbe dann ins Tal (ca. 2h). Das ganze machen sie jeden Tag 2 Mal und verdienen so für indonesische Verhältnisse recht gutes Geld (ca. 10 EUR / Tag).
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