Nachdem wir nun schon fast ein Jahr lang nicht weiter weg waren, haben wir uns Anfang April 2016 für 3 Wochen nach Sri Lanka aufgemacht. Der 10 stündige Flug mit Emirates, optimal unterbrochen durch eine 2-stündige Zwischenlandung in Dubai zum Beine vertreten, war wie immer sehr angenehm und mit 550 EUR ab Hamburg auch supergünstig. Angekommen am etwas murkeligen Flughafen in Negombo legten wir uns eine SIM Karte von Dialog zu. Diese kostete 1300 Rupien (ca. 7 EUR) und enthielt 3 Stunden Local Calls sowie 5GB Internet. Das hat uns an zahlreichen Stellen das Reisen sehr erleichtert und wir würden das jederzeit wieder machen. Der April gilt in Sri Lanka als Zwischensaison, in der man das ganze Land bereisen kann, wenngleich es teilweise recht heiß werden kann.
Den Westen und Südwesten der Insel mit seinen Touristenzentren wollten wir bewusst aussparen, um es etwas ruhiger und ursprünglicher zu haben. Da es aber schon zu spät war, um mit dem Bus oder Zug zu fahren, nahmen wir uns für 19.000 Rupien (ca. 120 EUR) ein Taxi Richtung Süden. Der nette Fahrer brachte uns über die einzige Autobahn Sri Lankas nach Tangalle, wo wir im Cinebar Resort unterkamen. Die wirklich schöne Anlage bietet viel Schatten, die Zimmer sind stilvoll eingerichtet und sehr sauber. Eigentlich hatten wir das Baumhaus gebucht, das auf dem Foto unten zu sehen ist, aber irgendwie ging wohl bei der Buchung etwas schief, so dass wir in einem Stelzenhaus übernachteten, das nicht ganz so hoch war. Dieses Zimmer ist mit 40 EUR / Nacht (ohne Klimaanlage) auch relativ teuer. Wenn der Service im hauseigenen Restaurant gut gewesen wäre, hätten wir das aber völlig ok gefunden. Leider war der ältere Manager aber mit den 5 Gästen so überfordert, dass wir dort oft ewig warten mussten, bis wir Frühstück bekamen. Darüber hinaus versuchte er, uns überteuerten frischen Fisch anzudrehen (großer Fisch 7000 Rp (ca. 40 EUR) für 2 Personen, was woanders ca. 2000 Rp kostet), so dass wir das Resort nur bedingt empfehlen können.
Ausflug mit dem Motorroller nach Tallala
Am ersten Tag mieteten wir uns gleich einen Motorroller und fuhren durch den teilweise sehr lebhaften Linksverkehr ins ca. 1h entfernte Tallala, das an einer wunderschönen einsamen Bucht liegt, an der sich auch 2 augenscheinlich ganz nette Resorts befinden. Dort trafen wir uns spontan mit unseren Freunden Toni und Ruby aus San Francisco, die wir vor fünf Jahren in Siem Reap kennengelernt hatten und die via Facebook zufällig erfahren hatten, dass wir in Sri Lanka sind. Sie waren gerade auf dem Weg von Indien auf die Malediven und hatten einen Tag Aufenthalt, so dass wir uns einfach sehen mussten, was irgendwie surreal war.
Buddha Tempel Wewrukannala Buduraja Mahaviharaya
Auf dem Rückweg sahen wir uns den sehr schönen buddhistischen Tempel Wewrukannala Buduraja Mahaviharaya an (ja, der heißt wirklich so). Katharina kaufte am Eingang von einer winzigen Frau einen Strauß Lotusblüten, die wir später als Opfergabe im Tempel ablegten. Der Tempel wird von einer ca. 50 Meter hohen sitzende Buddha Statue überragt, in deren Kopf man hochsteigen kann und von wo aus man einen netten Blick über die vorliegende Küste hat. Im Treppenhaus des Turms findet sich für jede von Buddahs hunderten Reinkarnationen ein Bild. Besonders sehenswert im Tempel fanden wir die „Hölle“, wo zahlreiche figürliche Darstellungen zeigen, wie man dorthin kommt und wie es in der Hölle zugeht. Dort wird man nämlich u.a. durchgesägt, gekocht oder gevierteilt; jeden Tag aufs neue versteht sich.
Tangalle
Tangalle selbst hat einen wunderschönen sauberen Strand und einige nette kleine Guesthouses und Restaurants, z.B. „Our Dream Family“ (Fisch für 2 + Salat und Pommes ca. 1000 Rp = ca. 6 EUR). Die starken Wellen erzeugen aber eine kräftige Unterströmung, so dass das Baden hier ziemlich gefährlich ist. Leider waren wir außerhalb der Schildkrötensaison da, denn insbesondere der Rekawa Beach weiter östlich gilt als sehr guter Platz, um Schildkröten bei der Eiablage zu beobachten. Neben dem Strand lohnt sich auch der morgendliche Fischmarkt, der zwar aufgrund des nahenden Neujahrsfestes etwas klein ausfiel, auf dem ich aber trotzdem eine guten Eindruck davon bekam, was hier an normalen Tagen los sein muss. Im quirligen Ortskern herrschte ebenfalls großer Trubel, weil sich alle auf das singhalesische Neujahrsfest vorbereiteten. Besonders Tontöpfe waren sehr gefragt, weil diese für den traditionellen Neujahrsbrauch benötigt werden, bei dem Milch in einem dieser Töpfe auf offenen Feuer so lange gekocht wird, bis sie überläuft. Zwischen den zahlreichen Tuk Tuks, Bussen und Autos fielen uns ein paar Kühe ins Auge, die seelenruhig auf einem Kreisel in der Mitte des Verkehrs grasten.
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