Vom Bahnhof in Nuna Oya nahmen wir uns ein TukTuk in den Hauptort. Unser Tuktukfahrer fuhr wir ein besengter, weil er unbedingt nach Nuwara Eliya gelangen wollte, bevor die Hauptstraße für ein anstehendes Autorennen gesperrt wurde, aber daraus wurde nichts. Daraufhin versuchte er es mit Schleichwegen, die aber völlig verstopft waren. Es bestand keine Chance zum Durchkommen, aber das kümmerte ihn gar nicht und er überholte den Stau so waghalsig und gefährlich dass auch die Einheimischen nur den Kopf schüttelten und wir ihn mehrfach darum bitten mussten, langsamer zu fahren. Zu Neujahr zieht die Teestadt Nuwara Eliya unzählige Besucher aus Colombo an, die hier ihre Ferien verbringen. Dementsprechend schwierig und teuer war es erneut, eine Unterkunft zu bekommen. Schlussendlich hatten wir vorab im in King Fern Cottage gebucht. Nachdem wir unser uriges Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf in die Stadt, um noch etwas vom Rennen zu sehen.
Volksfest im Ort
In Nuwara Eliya war Volksfest Stimmung. Überall waren Buden aufgebaut an denen Klamotten, Spielsachen und Leckereien verkauft wurden während auf dem abgesperrten „Race Court“ um den See Auto- und Motorradrennen ausgetragen wurden. Katharina hatte schon so eine Vorahnung und just kam ein Motorradfahrer ins straucheln und krachte mit voller Wucht in eine Absperrung und kurz darauf ein zweiter gegen die Mitte der Verkehrsinsel. Die Menschen liefen zusammen, alle zückten ihre Handies und filmten und fotografierten. während überforderte Polizisten die beiden Verletzen versorgten, bevor diese abtransportiert wurden. Nach kurzem Schrecken wurde das Rennen dann fortgesetzt.
Nuwara Eliya selbst fällt vor allem dadurch auf, dass es „very british“ ist. Es gibt einen Golfplatz, eine Pferderennbahn und gepflegte Gebäude aus der Kolonialzeit,wie z.B. das Grand Hotel, die so auch in England stehen könnten. Zudem ist das Klima insgesamt deutlich kühler, so dass andere Pflanzen wachsen, was den Eindruck noch verstärkt, in Europa zu sein.
Radtour zu einer Teefabrik
Am nächsten Morgen wurden wir gegen 6 von ein paar lautstark unter unserem Fenster gestikulierenden chinesischen Reisegruppe geweckt, was auch der Hostel-Owner, der unten auf der Bank schlief, verärgert mit einem „Chinese People, always walking walking, talking talking … cannot sleep“ kommentierte. Ja – Genau das 🙂
Wir liehen uns Fahrräder und machten einen Ausflug zur Macwood’s Labookelle Tea Factory. Nach einem kurzen steilen Anstieg, hatten wir eine fast 10km Kilometer lange Abfahrt über eine endlose Serpentinenstraße, die uns durch grüne Teeplantagen bis hinunter zur Teefabrik führte, wo wir in der hauseigene Führung eine Menge über Tee lernten und natürlich auch probierten.
Der Rückweg war dann doch recht anstrengend, weil es nun nur bergauf ging, aber auf dem Weg entschädigten Begegnungen mit netten Menschen am Straßenrand und die wunderbare Landschaft für die Anstrengung.
Die Horton Plains und World’s End
Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf und machten einen Tagesausflug zu den Horton Plains. Auf dem Weg dorthin stoppten wir an einem Aussichtspunkt und sahen die Sonne aufgehen, während aus dem Tal der Nebel aufstieg. Einen kleinen Dämpfer bekam das Ganze nur dadurch, dass wir absolut nicht allein waren sondern auch mal wieder Heerscharen anderer Touristen den gleichen Stopp einlegten. Im Nationalpark angekommen machten wir eine sehr schöne Wanderung über die mit Rhododendren gesäumten Hochebene.
Es ging vorbei an einem Wasserfall, den Baker’s Falls, bis wir schließlich das „World’s End“ erreichten, wo es fast senkrecht 870 Meter tief in die Tiefe geht. Auch hier waren die anderen Reisegruppen am Start. Neben lautem Dauergeschnatter und Selfie Wahnsinn (bei dem in den letzten Jahren auch ein paar Menschen gestorben sein sollen) nervte auch die laute Musik, die eine chinesische Touristin mit dabei hatte. Auf den Hinweis, dass es sich hier um einen Nationalpark handele, reagierte sie nur mit komplettem Unverständnis und ließ die Musik natürlich weiter an. Hier oben wächst ein wunderschöner Nebelwald mit Flechten, der uns ein ganz klein wenig an La Gomera oder Neuseeland erinnerte und wir bekamen auf unserem Rückweg dann noch ein paar Affen und ein merkwürdiges Nagetier zu sehen.
Grand Hotel
Abends gingen wir ins Grad Hotel , wo Katharina sich beim Empfang vorstellte und sagte, dass sie gelegentlich ihre Kunden in das Hotel schicke, woraufhin uns der Direktor eine Führung durch die gediegenen Räumlichkeiten gab. Anschließend gingen im Restaurant des Grand Hotels essen. Das Buffet war wirklich überwältigend und mal eine willkommene Abwechslung gegenüber den ständigen Curries. Wer ein wenig Kolonialfeeling erleben möchte, ist hier zumindest genau richtig.
Ausflug mit dem TukTuk
Schlussendlich machte ich am nächsten Morgen noch eine kleine Foto Exkursion mit einem TukTuk und fing ein paar schönen Momente ein. Besoders gut gefiel mir die Landschaft beim Pedro Tea Estate. Leider wurde aufgrund des Neujahrsfestes immer noch nicht gearbeitet, so dass mir die erhofften Farbtubfer in den Feldern verwehrt blieben. Lediglich einmal bekamen wir auf der Fahrt zum Bahnhof ein paar Pflücker zu sehen.