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Was macht man in den Flitterwochen? Gerade wenn man in den letzten Jahren die halbe Welt gesehen hat?
Wir dachten uns, wir machen eine 10 tägige Genussreise durch die Toskana.
Nachdem wir in Florenz unseren kleinen Fiat500 abgeholt hatten, fuhren wir zu unserer schon vorab gebuchten wunderschönen Unterkunft auf einem Weingut in der Nähe von San Gimingnano, wo wir 2 Nächte blieben.
Die komplett erhaltene mittelaterliche Stadt bleibt uns vor allem wegen der faszinierenden Wehrtürme in Erinnerung, die den Bewohnern früher als mehrstöckige Behausung und Schutzraum dienten, aber auch ein Zeichen für die Macht einer Familie waren, weshalb sie immer höher gebaut wurden.
Katharina freute sich über günstige Ledertaschen und wir beide uns über den Weißwein von San Gimingnano (Vernace) und das gute Essen, was u.a. aus dem traditionellen Bistecca Fiorentina bestand, einem kurz scharf angegrillten riesigen T-Bone Steak.
Als nächstes stand Siena auf dem Programm, bei dem uns am meisten der gewaltige Dom und die Piezza del Campo beeindruckten. Tags darauf war das Wetter dann zunächst richtig schlecht, aber nachdem wir mit dem Auto über den Pass nach Saturnia gefahren waren, riss der Himmel auf und wir konnten dort in den waremn Sinter Terrassen baden.
Anschließend fuhren wir in den wundernschönen auf einem Tuffsteinfelsen gebauten Ort Pitigliano in deren Nähe wir uns wieder eine Unterkunft suchten. Hier, im Süden der Toskana, sind die Touristenmassen aushaltbar. Die Orte in dieser Region haben einen ganz eigenen Charme, die Preise sind niedrig und alles fühlt sich hier irgendwie persönlicher und gemütlicher an als in den bekannten Orten. In Pitigliano haben wir uns dann auch mit einigen toskanischen Spezereien wie Wildschweinschinken und -salami, leckeren Pecorino Käse und eingelegten Steinpilzen eingedeckt.
In der Nähe von Sorano haben wir uns dann noch etruskisc he Felsgräber angesehen, die hübsch gelegen aber nicht wirklich beeindruckend waren. Viel interessanter waren daegen die bizarren metertiefen Hohlwege, die die Etrusker vor 2000 Jahren in den Fels gehauen haben. und die aussehen, als wären sie mit einer riesigen Fräse durch den Fels geschnitten worden.
Nach 2 Tagen im Süden fuhren wir dann nach Montepulciano, wo wir die römische Schickeria beim Wochenendausflug zu Gesicht bekamen. (ein Ferrari Stau in der Innenstadt 😉 ) und uns auf dem Weingut Boscarelli mit ein paar Flaschen Vino Nobile de Montepulciano eindeckten. Auf dem Weg nach Norden stoppten wir in
Radda im Chianti Gebiet, wo ein Weinfest stattfand. Für 10 Euro bekam man am unteren Ende des Ortes ein großes Weinglas in die Hand gedrückt und konnte damit an ca. 60 Ständen Chianti und andere Weine probieren. Auf die Frage, ob denn mit Polizeikontrollen zu rechnen sei, bekamen wir nur ein Grinsen, und die Antwort, dass die Polizisten wohl selber trinken 😉 Wir übernachteten dann aber auch nur 3 km entfernt auf einem wunderschönen Gut.
Abschluss unserer Reise bildete dann Florenz. Die Stadt ist wirklich beeindruckend schön, aber leider durch die Touristenhorden auch ziemlich anstrengend. Die Ponte Vecchio erlebten wir in herrlicher Abendstimmung und vom Domturm hatten wir eine herrliche Aussicht über die Stadt und ein herannahendes Gewitter.
Die Qualität des Essens am ersten Abend war leider dort trotz (oder wegen?) Tripadvisor Bestnote und Empfehlung im Reiseführer mit Abstand die schlechteste ganzen Reise und die Preise sind überall gepfeffert, aber wenn an ein wenig schaut bekommt man für sein Geld aber auch die weltbeste Eiscreme (NAME?) oder einen günstigen rustikalen Mittagstisch bei NAME. Aufgrund des Reinfalls am Vorabend fragten wir am nächten Tag den Künstelr in einer Galerie nach einem Restauranttipp, der dann Gold wert war. So gut haben wir selten gegessen. Am besten sind mir die mit einer Hackfleisch Käse Mischung gefülllten Zucchiniblüten im Speckmantel und Tomatenwürfeln in Erinnerung geblieben. Einfach umwerfend gut.
Am Ende bleibt zu sagen, dass wir eine großartige Zeit hatten, auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat (was dann immerhin die interessanteren Fotos gibt und dafür sorgte, dass überall ein Wildblumemmeer war), wir haben noch nie so viel Wein getrunken und andauernd so gut gegessen und sind rund und zufrieden mittlerweile wieder zurück.

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Ein Beitrag von :

Andreas Stephan ist freiberuflicher Web Produktmanager und Software Entwickler. In seiner Freizeit fotografiert er gerne und geht auf Reisen.

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