Nachdem wir in Luzon eine Woche gewandert waren, ging es auf die Insel Palawan, wo wir in Porto Princessa, der Hauptstadt der Insel, die absurd aufwendigen Vorbereitungen auf Weihnachten, bestaunten und die Strände der Inseln der Honda Bay per Boot erkundeten. Leider waren die Tickets für den Besuch des Underground River, eine Tropfsteinhöhle, die man per Boot erkunden kann, für die folgenden Tage ausverkauft, so dass wir direkt mit einem klapprigen Jeepney über eine holprige Schlamm- und Schotterpiste in den herrlich verschlafenen Strandort Port Barton fuhren, wo wir ein paar Tage herrlich entspannten und die umliegenden Inseln per Boot besuchten. Natürlich hatten wir uns durch die Fahrt im Tiefkühlbus auf Luzon so stark erkältet, dass wir nicht wie geplant tauchen gehen konnten, aber das Schnorcheln war auch sehr schön und einige der Riffe sind auch noch nicht durch Dynamit- und Cyanid-Fischerei zerstört und befinden in einem gutem Zustand.
Die Abreise aus Port Barton gestaltete sich schwierig, da zunächst der gebuchte Van gestrichen wurde und Tags darauf das zugesagte Boot nach El Nido aufgrund eines obskuren Rotationsverfahrens unter den Bootsleuten (was nicht heißt, dass wirklich rotiert wird, weil keiner dem andern „seine“ Kunden gönnt) doch nicht fuhr. Abgespeist mit einem lapidaren „sorry, the management doesn’t agree“ standen wir also morgens um 6 ohne Boot am Strand und stiegen somit wieder in den Jeepney. Am staubige n Busbahnhof von Roxas, holten wir uns von freundlichen aber verlausten Straßenkindern am Busbahnhof beinahe nette kleine Bekannte, bevor wir nach El Nido weiterfuhren, das uns vorher von einigen Leuten als furchtbarer Touristenort beschrieben worden war.
Es gibt dort zwar mehr Touristen als in Port Barton aber immer noch keine wirklich großen Hotels und der Ort selber ist immer noch sehr nett. Das Angebot an guten Restaurants ist sehr überzeugend und wir freuten uns, hier auch mal eine Pizza oder etwas Thai-Food zu essen.Anders als in den anderen asiatischen Ländern ist die philippinische Küche nämlich auf Dauer nur schwer zu ertragen, da es neben Adobo (Fleisch in einer Essigsauce) und Pancit (eine Art fried noodles) eigentlich nur Ungenießbares in den kleine Taro Taros („Point Point“) Restaurants gibt, wo man aus den Töpfen u.a. zwischen Innereiengeschnetzeltem, Leber in Blut gekocht oder Bittergurken mit Corned Beef wählen kann. Das Übrige wird gerne ohne Gewürze oder Salz gekocht.
Wir übernachteten dort in einer kleinen Bambushütte (Talindak Cottages) am Corong Corong Beach, etwas abseits des Hauptortes für schlappe 800 Pesos (16 EUR) mit gutem Frühstück wo wir unglaubliche Sonnenuntergänge sahen. Morgens wollte uns ein verrückter Franzose umbringen, der in der Nachbarhütte wohl nicht damit klarkam, dass er uns abends durch die Wand reden gehört hatte. Wie ein Rumpelstilzchen hämmerte er um 6 Uhr morgens gegen unsere Tür und stieß eine Unzahl Flüche in einem Mix aus Englisch und Französisch aus, was in dem Moment zwar etwas beängstigend war, mittlerweile aber zu einem Running Gag geworden ist („Ei Will kill yü, conard! Shöt öpp, Föck öff… „).
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