An der zerfurchten Fjordküste im Norden der Südinsel liegt die Stadt Picton, wo die Fähre zur Nordinsel anlegt. Vom dort fuhren wir weiter ins wunderschöne Nelson, wo das warme Mikroklima zahlreiche europäische Einwanderer angelockt hat, die dafür sorgen, dass es von Bratwurst über Vollkornbrot alles gibt, was wir nach so langer Reise vermissen.
Nördlich von Nelson erkundeten wir für 2 Tage mit einem Kajak den Abel Tasman Nationalpark, der mit goldgelben Stränden, bewaldeten Hügeln und türkisem Wasser überzeugt. Am ersten Tag, an dem wir fast keinen Wind hatten konnte ich sogar mit einer Robbe schnorcheln – eine der aufregendsten Sachen, die ich im ganzen letzten Jahr gemacht habe. Am zweiten Tag war dann leider so viel Wind, dass die Rückkehr zum Ort ein einziger Kraftakt wurde. Am Ende mussten wir aufgrund zu starken Seegangs und Gegenwinds das Kajak in der letzten Bucht zurücklassen und zu Fuß auf dem Abel Tasman Coastal Track zurück laufen.
Nördlich von Nelson besuchten wir die „Pupu Springs“, die klarste Süßwasserquelle der Welt, wo pro Sekunde 14.000 Liter glasklares Wasser aus dem Boden sprudeln, und fuhren nach „Golden Bay“, die aufgrund des Nieselregens allerdings eher grau war. Anschließend machten wir uns auf den Weg an die Westküste, kamen allerdings wegen eines über die Ufer getretenen Flusses, in dem ganze Bäume hinuntergespült wurden, erst einen Tag später als geplant an.
Zum Glück zeigt sich das Wetter am nächsten Tag wieder freundlicher, so dass wir bei Karamea im Nordwesten das Oparara Basin erkunden konnten, das die ideale Kulisse für einen Dinosaurierfilm wäre. Die zahlreichen Farne, Moose und Epiphyten geben der Farbe „Grün“ eine neue Bedeutung und die von Flüssen ausgehöhlten beeindruckenden Kalksteinbögen, die teils mehr als 40 Meter hoch sind, wirken innerhalb des Regenwaldes wie aus einer anderen Welt. Leider wurde die Westküste dann am folgenden Tag wieder ihrem Ruf als „Wet Coast“ gerecht (min 5m Regen/Jahr) und so verbrachten wir einen sehr entspannten Tag in „Rongo’s Backpackers“ in dem ein Hippiepaar das wohl entspannteste Hostel Neuseelands eingerichtet hat, das mit eigenem „Nimm was du brauchst“-Bio Gemüsegarten und einer eigenen Radiostation glänzt und damit eine sehr angenehme Mischung aus Leuten aus aller Welt anzieht, die hier oft für ein oder zwei Wochen auf der benachbarten Biofarm des Paars arbeiten.
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