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Tofo

Von Vilankulo fuhren wir mit einem völlig überfüllten, sehr unbequemen Minibus, die hier Chapa heißen für ca. 200 Meticals (ca. 6 EUR) in 4h nach Maxixe , von wo aus wir mit einer kleine Fähre nach Inhambane übersetzten, das für seine hübschen Kolonialbauten bekannt ist, und von dort weiter in den kleinen Touristenort Tofo. Dieser gilt als Tauchparadies und ist vor allem für marine Megafauna wie Walhaie, Mantas berühmt, aber auch Wellenreiten kann man an dem wunderschönen breiten Sandstrand gut. Tofo ist in der Hochsaison sehr beliebt bei südafrikanischen Besuchern, die offensichtlich alle ziemlich durstig sind, denn überall im Ort gibt es kleine Verkaufsstände an denen diverse Spirituosen verkauft werden. Es war aber Nebensaison und somit herrschte im Ort eine sehr ruhige und entspannte Atmosphäre vor. Wir haben im wunderschönen Baia Sonambula übernachtet, das einen wunderschönen Garten und liebevoll eingerichtete Zimmer hat. Das Frühstück war hier wieder senstationell.

Am ersten Tag ging es gleich zum Tauchen am sog. „Manta Point“, wo sich Mantarochen an mehreren Stellen von Putzerfischen säubern lassen, und wir hatten auch das Glück, sofort eines dieser anmutigen Geschöpfe zu Gesicht zu bekommen. Neben dem Manta sahen wir in den folgenden Tagen beim Tauchen dann noch riesige Zackenbarsche und Stachelrochen, eine Unzahl an Fischschwärmen und weitere große und kleine Meeresbewohner. Da wir sonst bisher eher in tropischen Korallenriffen getaucht haben, bot uns Tofo mit seiner eher felsigen Riffen mal ein wirklich neue Taucherfahrung und zählt sicher mit zu den schönsten, die wir bisher besucht haben. Auch die Tauchschule Tofo Scuba können wir sehr empfehlen. Abends schlenderten wir durch den Ort und erfreuten uns an den günstigen Fisch- und Schalentiergerichten sowie an Brankos sagenhafter Pizza, die er uns servierte, während er uns aus seinem aufregende Leben erzählte.

Maputo

Von Tofo aus flogen wir dann mit riesiger Verspätung nach Maputo. Der Flughafen in Maputo war nämlich leider wegen des Besuchs des südafrikanischen Präsidendent Zuma mehrer Stunden gesperrt und zu allem Überfluss flog unser Flieger dann, obwohl auf dem Ticket als Direktflug angegeben, dann noch über Vilankulo nach Maputo, wo wir dann mit ca. 4 Stunden Verspätung landeten. Etwas Aufheiterung verschaffte uns das Beschwerdebuch am Flughafen in Vilankulo, in dem wir nach kurzem Lesen feststellten, dass wir mit 4 Stunden Verspätung noch richtig gut dabei waren, weil viele andere Leute auch einfach mal eine Nacht am Flughafen verbringen mussten. Jetzt verstehen wir auch, warum die Fluglinie LAM hier von allen nur „Late And Maybe“ genannt wird.
Immerhin hatten wir dann noch einen sehr netten nächsten Tag in der Hauptstadt Mosambiks, an dem wir uns u.a. ein paar alte Kolonialbauten, z.B. den prächtigen viktorianischen Bahnhof, und den sehr aufgeräumten Central Market anschauten.Die Stadt ist quirlig und sehr multikulturell und erwacht nach langer Zeit des Stillstands durch den Bürgerkrieg nun recht schnell zum Leben, weil vor der Küste Öl und Gas gefunden wurde, was u.a. dazu führt, dass chinesische Firmen hier teilweise sehr viel Geld investieren. Überall wird gebaut und die alten, teils sehr verfallenen Kolonialbauten und sozialistischen Prachtbauten im DDR-Stil werden von neuen gesichtslosen Glitzertürmen abgelöst.
Zum Mittagessen fuhren wir auf den Fischmarkt von Maputo, wo man diverse Köstlichkeiten des Meeres erwerben und sie sich gleich nebenan in einem der zahlreichen Lokale zubereiten lassen kann. Wir bestellten Muscheln und Fisch und es war wirklich hervorragend. Hier trafen wir auch auf eine Gruppe von 4 älteren wohlhabenden Herren aus Maputo, die im Kolonialstil mit Whiskey und Garnelen im Überfluss einen Männertag machten. Sie bestanden darauf, dass wir mit ihnen auch noch essen und trinken müssten,  so dass wir am Ende völlig gemästet und ziemlich angeheitert den Markt verließen. Tags darauf schauten wir dann noch auf einem Kunsthandwerkermarkt vorbei, wo es neben allerlei Kitsch auch ein paar wirklich schöne Dinge zu kaufen gab bevor wir uns erneut in einen Chapa Richtung Swaziland setzten.

Ein Beitrag von :

Andreas Stephan ist freiberuflicher Web Produktmanager und Software Entwickler. In seiner Freizeit fotografiert er gerne und geht auf Reisen.

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